Fingerpicking

Fingerpicking auf der Gitarre – so klingst du wie ein Profi

Fingerpicking, auch bekannt als Fingerstyle, ist eine herausragende Gitarrentechnik, bei der die Töne nicht mit einem Plektrum, sondern stattdessen mit den Fingern der rechten Hand erzeugt werden.

Dabei kommen der Daumen, der Zeigefinger, der Mittelfinger und der Ringfinger zum Einsatz. Diese Methode ermöglicht vielfältige Zupfmuster (Zupftechniken) auf der Gitarre, die der Musik eine einzigartige, melodische Qualität verleihen.

Fingerpicking eröffnet unzählige Möglichkeiten auf der Gitarre z.B.

🎸 Komplexe Zupfmuster spielen
🎸 Arpeggios, Akkordzerlegungen
🎸 Das Zupfen mehrerer Saiten gleichzeitig im „mehrstimmigen Spiel
🎸 Das Erzeugen unterschiedlicher Klangfarben uvm…

Sich selbst auf der Gitarre mit den Basstönen begleiten macht nicht nur Spaß, es hört sich auch sehr professionell an.

Schönste Buch der 25 schönsten Melodien auf der Gitarre

Die Top 5 Melodien im Fingerpicking

 

Ich habe für dich die Top 5 Melodien im Fingerpicking/ Fingerstyle in diesem Video zusammengefasst. Diese Melodien haben mich zum Gitarrelernen motiviert. Da sie zugegeben recht schwermütig sind, gibt es aufmunternde Anmoderationen der Stücke 😊 viel Spaß!

5 Tipps für das Fingerpicking auf der Gitarre

 

  1. Die richtige Fingerpicking-Technik ist entscheidend!
    Das Anschlagen mit den Fingern erfordert viel Fingerfertigkeit. Die richtige Technik ist für komplexere Anschläge von Anfang an unerlässlich. Dabei spielt die richtige Bewegung und das richtige Zusammenspiel aller Fingergelenke die Hauptrolle. Hier lernst du welche Fehler du von Anfang an vermeiden solltest! Bewege die Finger beim Zupfen ausgehend vom großen „Fingergrundgelenk“ in Richtung Handinnenfläche.
  2. Achte auf den Klang!
    „Die Gitarre ist kein Zupfinstrument sondern ein Druckinstrument“ wie der Gitarrenpädagoge Armin Egger treffend formuliert. Der Anschlag sollte in Richtung Gitarrendecke erfolgen und nicht von der Gitarrendecke weg „rupfen“.
  3. Benutze alle Finger! Verwende möglichst alle 4 Zupffinger und teile sie auf die zu spielenden Saiten auf. Dies ermöglicht vielfältige Zupfmuster auf der Gitarre.
  4. „Stütze“ dich auf den Saiten ab!
    Wenn er Daumen gerade nicht spielt, kann er als Anker auf einer Basssaite abgelegt werden. Das verschafft Stabilität, vor allem wenn man nervös ist und die Hand zittert eine große Hilfe. Auch der Ringfinger kann als Stützfinger dienen, dabei gibt es einiges zu beachten z.B. dass die Finger keine zu klingende Saite abdämpfen.
  5. Entspanne Finger, Hand und Schulter!
    Entspanne die Finger nach jedem Anschlag so gut es geht. Eine entspannte Haltung fängt schon mit der richtigen Sitzposition an. Die Schultern, er Arm und auch das Gesicht sollten entspannt sein. Das wirkt sich enorm auf dein Spiel aus. Die korrekte Fingerpicking-Technik und das Beachten dieser Prinzipien ermöglichen das erfolgreiche Spielen von Zupfmustern auf der Gitarre.

Von Anfang an richtig Fingerpicking lernen!

Ein großes Thema ist auch die richtige Nagelform. Die Fingernägel (die man fürs Fingerpicking nicht unbedingt benötigt) sollten die richtige Form haben um leicht über die Saiten rutschen zu können und einen schönen Klang zu erzeugen. Mehr zur Nagelform findest du hier.

Die Geschichte des Fingerpicking auf der Gitarre

 

Höhlenmalereien von gitarrenähnlichen Instrumenten belegen, dass Fingerpicking die „ursprüngliche“ Technik war, mit der Zupfinstrumente gespielt wurden. Schon auf antiken Instrumenten wie der Lyra wurde fingergepickt. Auf Lauten-Tabulaturen aus der Renaissance findet man bereits komplexe Zupfmuster, die nur mit den Fingern möglich sind. Große, alte Meister der Gitarre wie Fernando Sor (geb. 1778), Aguado, Giuliani, oder später Francisco Tarrega (geb. 1852), erklären in ihren Lehrwerken schon sehr genau wie gezupft werden soll. Die Möglichkeiten wurden ausgelotet und schon früh ausgeschöpft.

Dabei wurde sowohl der Klang, als auch die Anatomie der Hand berücksichtigt.
Die Klassischen Gitarristen und Lautenisten sind also die Vorreiter der gut dokumentierten heutigen Fingerpicking-Zupftechnik.

Wie du diese Technik auf eine moderne, zeitgerechte Art erlernst, zeige ich dir in meinen Gitarrenkursen.

Später im 20. Jahrhundert kam mit der E-Gitarre das Plektrum wie wir es heute kennen. Der wilde Klang der Gitarrenverstärker löste eine neue Modeerscheinung aus, mit der sich vor allem die junge Generation identifizieren konnte.

Heutzutage erleben wir einen starken Trend, der das Fingerpicking auf der Gitarre wieder in den Fokus rückt. Die Verbindung zur traditionellen Fingerpicking-Technik und die Suche nach neuen Ausdrucksformen auf der Gitarre sind dabei besonders reizvoll.

Musikstile und Gitarren im Fingerstyle

 

Grundsätzlich kann mit jeder Gitarre „fingergepickt“ werden! Die Klassische-Konzertgitarre, mit ihren weichen Nylonsaiten fühlt sich dabei besonders wohl und klingt in ihrer vollen Pracht.

„Klassisch“ heißt heutzutage coole Songs mehrstimmig zu spielen, siehe hier!

Die spanische Flamencogitarre ist eng mit dem Fingerpicking verbunden. Die tollen Flamencotechniken wie Rasgueado, Picado (schnelles Melodiespiel) oder Golpe sind nur durch das Fingerpicking möglich.
Der bekannteste Vertreter dieses besonders interessanten Stiles ist sicherlich Paco de Lucia. Er spielt nur mit seinen Fingern Läufe mit unglaublicher Geschwindigkeit.

Marc Knopfler ist ein hochkarätiges Beispiel dafür, dass man auf der E-Gitarre auch virtuose Soli im Fingerstyle spielen kann.
Tommy Emmanuel „knetet“ seine Westerngitarre im Fingerstyle/Fingerpicking. Auch der Österreicher Thomas Leeb ist ein Vertreter des Fingerstyle/Fingerpicking auf der Westerngitarre mit Stahlsaiten.
Beide benutzen perkussive „Klopfelemente“ indem sie während des Spiels auf den Korpus oder Hals der Gitarre klopfen als Spezialeffekt.

Begriffserklärung:

Der Begriff Fingerstyle allein, wird auch oft für diese „Percussion-Guitar“ Stile verwendet. Eine spezielle, moderne Form des Gitarrenspiels, in der sehr oft Coverversionen von bekannten Songs auf Werstern oder-Konzertgitarren interpretiert werden.

Nicht zu verwechseln mit dem Klopfen während des Gitarrenspiels im Flamenco , den sogenannten „Golpe“ um den Rhythmus zu verdeutlichen oder das rhythmische Klopfen im Blues.

Die 25 schönsten Gitarren-Melodien im Fingerstyle / Fingerpicking

Unser Fazit:

Fingerstyle auf der Gitarre eröffnet grenzenlose Möglichkeiten, die über verschiedene Musikstile hinweggehen. Dein Gitarrenspiel wird dank der Vielschichtigkeit äußerst versiert klingen. Mit etwas Übung wirst du in der Lage sein, faszinierende Zupfmuster auf der Gitarre und Akkordzerlegungen zu spielen und Freude an den Klängen zu finden. Achte jedoch von Anfang an auf die korrekte Technik.

Hast du dir erstmal ein Fehler eintrainiert, dauert es viel Zeit diesen wieder in den „Griff“ zu bekommen 😉.

Ich wünsche dir viel Spaß und weiterhin viel Erfolg mit der Gitarre!

Wenn du Fingerpicking auf der Gitarre vom Anfang an lernen willst, empfehle ich dir den einzigartigen Kurs Gitarre ONLINE Elementar. Hier lernst du nicht nur sämtliche Techniken, sondern siehst auch anhand von Schülervideos, welche Fehler du vermeiden solltest. Das wird dir helfen, deine Fingerpicking-Fertigkeiten von Anfang an richtig zu entwickeln.